Der Brauch aus früheren Zeiten, lange Winterabende gemeinsam mit geselligen Handarbeiten in Spinnstuben, auch Lichtstuben oder Rockenstuben genannt, zu verbringen gehört heute der Vergangenheit an.
Dank einer emsigen Damenriege konnten wir das hier im Hirtenmuseum ändern: sie kommen aus Ober- und Mittelfranken, aus der Oberpfalz und aus Oberbayern immer am ersten Sonntag im Monat hier zusammen, um mit der Handspindel und am Spinnrad aus gewaschener Rohwolle Garn zu spinnen.
Die Besucherinnen und Besucher des Museums können sich gerne mit dazu gesellen, Wissenswertes über die Wollherstellung erfahren und auch so manche Anekdote aus der Geschichte hören.
Üblicherweise kamen Mädchen und unverheiratete Frauen in der Rockenstube im Winter bis Lichtmess zusammen, um für die Aussteuer zu spinnen und andere Handarbeiten zu verrichten;
Ebenso gepflegt wurde der Austausch von Neuigkeiten und Meinungen, auch ein Ort der freien Rede war die Spinnstube. Hier wurden Traditionen, Volksweisheiten, Sagen, Märchen und Volksmedizin weitererzählt. Sie waren ein Teil der dörflichen Kultur, und die Mädchen erhielten so ganz nebenbei noch Unterricht in Haushaltslehre.
Auch ökonomische Gründe sprachen für diese gesellige Zusammenkunft: damalige Beleuchtungsmittel wie Kienspäne, Kerzen, Öllampen sowie Heizmaterial wurden durch die gemeinschaftliche Nutzung effizienter genutzt und damit eingespart.
Im Sommer findet das Treffen von 11 bis 16 Uhr bei schönem Wetter im Innenhof statt. Im Winter wird dann in der Holzmannstube gesponnen und am Rad gedreht.
Wer Interesse hat mit zu spinnen, bitte anmelden unter:
Kontakt: Angela Ruppert
Tel. 0966/951199 oder 0173/7690068
oder per Mail: info@kleintierhof.com